Wenn die Himmel einstürzen

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Unser Zeitalter ist seinem Wesen nach ein tragisches, also weigern wir uns, es tragisch zu nehmen. Die Katastrophe hat sich ereignet, wir stehen zwischen den Ruinen, wir beginnen, uns neue, kleine Behausungen aufzubauen und neue, kleine Hoffnungen zu hegen. Das ist harte Arbeit. Es gibt keinen ebenen Weg in die Zukunft, aber wir umgehen die Hindernisse oder klettern über sie hinweg. Wir müssen leben, ganz gleich, wie viele Himmel eingestürzt sind.

(D.H. Lawrence, Lady Chatterleys Liebhaber)

Hoffnung und Mitgefühl (Luise Reddemann)

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…. Ich bin der Meinung, und fand dies bei Benedetti bestätigt, dass wir nur dann Hoffnung in unseren Patientinnen und Patienten nähren können, wenn es uns gelingt, mitfühlend zu sein. Dann spüren wir die Not unserer Patienten und den Wunsch in uns, in irgendeiner Form etwas zu ermöglichen, was sie ein wenig auf Linderung, Besserung oder auch Heilung hoffen lässt, sie zumindest für möglich zu halten. Was ist Mitgefühl? Jedenfalls nicht Empathie. Empathie ist Einfühlung, Mitgefühl beinhaltet den Wunsch, etwas Heilsames zu bewirken.

(Luise Reddemann, Hoffnung und Mitgefühl, Leitfaden, Heft 1/2017, S. 70)

Hoffen

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So ist aus meiner Sicht Hoffnung etwas, das Möglichkeitsräume eröffnet und zwar jetzt und nicht in einer beeinflussbaren Zukunft. Damit widerspreche ich den verbreiteten Definitionen, die nur auf  Zukunft verweisen. Denken wir an das altertümliche Wort, wonach eine Frau „guter Hoffnung“ ist, was bedeutet, dass sie schwanger ist. Ich erlaube mir, das ein bisschen umzuinterpretieren: Schwanger ist sie ja schon, das ist Gegenwart; aus diesem jetzt heraus erwartet sie allerdings, in Zukunft dieses Kind zu gebären. Die Freude, die durch die Verbindung mit dem wachsenden Leben bereits da ist, ermöglicht die positiv getönte Erwartung, die man Hoffnung nennen kann.

(Luise Reddemann, Hoffnung und Mitgefühl, Leitfaden Heft 1/2017, S.66)