Weltklugheit – unterwegs mit Georg Stefan Troller

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Auslegung der Wirklichkeit – Eine filmische Sternstunde mit Stefan Georg Troller (Ein Film von Ruth Rieser)

Georg Stefan Troller hat in seinem Reporterleben Hunderte Prominente interviewt: von Muhammad Ali über Edith Piaf bis Woody Allen. Zu seinem 100. Geburtstag wird er selbst in einem Film überaus einfühlsam portraitiert von Ruth Rieser. Wie kann man mit Hundert geistig noch so unglaublich wach und präsent sein? Ein Film über das Leben und Überleben, die Liebe, das Unbegreifliche und Naheliegende, über Fragen und Sprechen und Raum geben, über die Verlebendigung des Gefühls im Dialog, über Freude, Verlust und Hoffnung, über Zugehörigkeit, Demut und den Sinn des Lebens – eine Lebensreise, zutiefst geprägt vom Humor und der Weisheit eines hundertjährigen Überlebenden aus Wien. Ein Lehrfilm für Therapeut:innen.

Leider ist der Film in der 3-sat Mediathek nicht mehr verfügbar, dafür:

Ein Gespräch mit Georg Stefan Troller in Paris

 

 

 

 

 

Selbstakzeptanz bedeutet Entwicklung

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Wir leben entspannter mit einem guten Kontakt zu unseren Schattenseiten, Schwächen und Ängsten. In sicheren Situationen und wertgeschätzt können wir sie anschauen und werden ruhiger. Gebundene Energie wird frei – Angst liefert Energie, das ist ihre überlebenswichtige Funktion – und wir entwickeln mehr Toleranz für uns selbst, für andere, für Ambiguität, das Aushalten offener Fragen und Situationen.

Selbstakzeptanz statt Selbstoptimierung (Willi Butollo).

Feinde der Demut – Überheblichkeit und Selbstüberschätzung

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Der schlimmste Feind des Menschen ist seine Überheblichkeit. Das gilt im Kleinen wie im Großen. Wenn du dich über andere Menschen erhebst, wird es nie gut.

Der anscheinend ewige Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt beginnt damit, dass sich eine Gruppe von Menschen über andere Gruppen von Menschen erhebt. Wie viele sind in den Krieg gezogen, um sich zu erheben, oder eine fantasierte Überlegenheit durchzusetzen, im Namen eines Gottes oder irgendeiner größeren Sache.

Eng damit verbunden der scheinbar harmlose Versuch, sich individuell im Bewusstsein, ’spirituell‘ über sein Menschsein zu erheben. Es spricht nichts dagegen, dein Bewusstsein zu erweitern, wenn du die Begrenzungen, die dich als Mensch begrenzen, achtest. Aber die Geschichte zeigt immer wieder, wenn Menschen versuchen, sich über das menschliche Sein zu erheben, wird es gefährlich. Es ist kein Zufall, dass Kriegergesellschaften Praktiken des Transzendentalen besonders entwickelt haben.

Keiner ist auserwählt, du bist nicht besser, du bist kein Richter, du bist kein Gott. An dir ist nichts Göttliches, du bist nur ein kleiner Mensch. Das gilt für alle Menschen, ob Kaiser, Papst, Tribun, CEO oder Guru. Der Versuch, sich selbst über sein Menschsein hinaus zu transzendieren, ist überheblicher als alles andere – es endet im Unmenschlichen. War das die Botschaft von Jesus?

Mein größter Feind ist meine Selbstüberschätzung. Mein bester Freund ist mein Mitgefühl. Mein bester Freund sagt mir, akzeptiere, dass dein größter Feind immer ein Teil von dir bleiben wird. Am besten, ich behalte meine Überheblichkeit im Auge und umarme sie von Zeit zu Zeit, um Schlimmeres zu verhüten.