Persönliche und gemeinsame Verantwortung

Veröffentlicht am Posted in Gerechtigkeit, Verantwortung

Die Verantwortung Einzelner (Einheiten eines Systems, z.B. Menschen, Gemeinschaften, Organisationen, Nationen) für etwas (das geschieht, z.B. Gewalt, Erderwärmung) kann nur mit Hilfe einer eindeutigen Logik 1. Ordnung (Ursache-Wirkungs-Abfolgen) zugeordnet bzw. festgestellt werden. Auf dieser Logik basieren all die Rechtsordnungen- und Systeme, die uns (hoffentlich noch länger) schützen (Jemand der/eine Gruppe die einer anderen Person/einer anderen Gruppe Gewalt antut, ist für die Tat (sein Tun) verantwortlich, unabhängig davon, wie er (sie) zu dieser Tat gekommen ist (welch Umstände vielleicht dazu beigetragen haben)).

Die gemeinsame oder gemeinschaftliche Verantwortung für etwas, das geschieht, können wir hingegen nur mit Hilfe einer zirkulären Logik 2. Ordnung (komplexe Wechselwirkungen) erkennen und erfassen.

Welche Logik wir, so verstehe ich Linn Hoffmann, nutzen (sollten), beziehungsweise welche Logik Priorität haben sollte, hängt von den Kontexten ab. Wir können jedoch beide Perspektiven nutzen. Ein Beispiel: Für die Vertuschung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die bereits vor 40-50 Jahren eine Erderwärmung vorausgesagt haben, sind Gas- und Ölkonzerne (und die dort handelnden Personen) verantwortlich, nicht „wir“. Wir, die Homo sapiens, sind verantwortlich für die menschengemachte Erderwärmung und unsere Sorglosigkeit (wobei daran reiche Menschen in reichen Ländern erheblich mehr Anteil haben als arme Menschen in armen Ländern.) Wofür bin ich persönlich, wofür sind wir gemeinschaftlich verantwortlich?

Es bleibt die Erkenntnis, dass sowohl Logiken erster Ordnung, als auch Logiken zweiter Ordnung vom Beobachtersystem abhängig sind.

Weltklugheit – unterwegs mit Georg Stefan Troller

Veröffentlicht am Posted in Courage, Entwicklung, Erfüllendes Tun, Ethik&Pragmatismus, Gemeinwohl, Gerechtigkeit, Glück&Zufriedenheit, Humor&Demut, Melancholie&Leichtigkeit, Sinn&Hoffnung

Auslegung der Wirklichkeit – Eine filmische Sternstunde mit Stefan Georg Troller (Ein Film von Ruth Rieser)

Georg Stefan Troller hat in seinem Reporterleben Hunderte Prominente interviewt: von Muhammad Ali über Edith Piaf bis Woody Allen. Zu seinem 100. Geburtstag wird er selbst in einem Film überaus einfühlsam portraitiert von Ruth Rieser. Wie kann man mit Hundert geistig noch so unglaublich wach und präsent sein? Ein Film über das Leben und Überleben, die Liebe, das Unbegreifliche und Naheliegende, über Fragen und Sprechen und Raum geben, über die Verlebendigung des Gefühls im Dialog, über Freude, Verlust und Hoffnung, über Zugehörigkeit, Demut und den Sinn des Lebens – eine Lebensreise, zutiefst geprägt vom Humor und der Weisheit eines hundertjährigen Überlebenden aus Wien. Ein Lehrfilm für Therapeut:innen.

Leider ist der Film in der 3-sat Mediathek nicht mehr verfügbar, dafür:

Ein Gespräch mit Georg Stefan Troller in Paris

 

 

 

 

 

Die Würde des Menschen

Veröffentlicht am Posted in Ethik&Pragmatismus, Gerechtigkeit, Respekt&Vertrauen

Die Würde des Menschen ist verletzlich, und kann doch durch keine Tat verloren gehen oder zerstört werden. Die Würde des Menschen kennt keine Form oder Farbe, sie ist weder an ein Geschlecht oder eine sexuelle Orientierung gebunden noch an irgendeine Weltanschauung oder  Identität. Die Würde gilt zu jeder Zeit und sie ereignet sich überall dort zwischen Menschen, wo diese sich gegenseitig bei aller Verschiedenheit als Menschen anerkennen. All das meinen wir, wenn wir sagen, die Würde des Menschen ist unantastbar.

JB